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Wortfindungsstörung: Was sind mögliche Ursachen?

Foto: Patient mit Wortfindungsstörungen - © Getty Images/SDI Productions

Foto © Getty Images/SDI Productions

Ist es Ihnen schon einmal passiert, dass Ihnen Wörter, die sonst spielend leicht über die Lippen kommen, plötzlich nicht mehr einfallen? Wenn das öfter geschieht, könnte es Zeit sein, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Obwohl Wortfindungsstörungen meist harmlos sind, können sie manchmal auf ernstere Erkrankungen wie Demenz oder einen Schlaganfall hindeuten.
Sie fragen sich, welche weiteren Ursachen hinter Wortfindungsstörungen stecken könnten? Hier erfahren Sie mehr darüber.

Wie äußert sich eine Wortfindungsstörung?

Kennt nicht jeder das Gefühl, dass das passende Wort auf der Zunge liegt, aber sich trotzdem nicht aussprechen lassen will? Kommt das gelegentlich vor, ist das völlig normal und kein Grund zur Sorge. Doch wenn alltägliche Wörter oder Namen regelmäßig fehlen und die Kommunikation darunter leidet, könnte eine Wortfindungsstörung vorliegen.

Typische Anzeichen sind:

  • Wörter, die einem nicht einfallen, werden umschrieben
  • Es entstehen unangenehme Pausen im Gespräch
  • Es werden Wörter zur Beschreibung des Gesuchten erfunden
  • Schwierigkeiten, Sätze zu vollenden
  • Probleme gibt es auch beim Schreiben

Das Sprachverständnis bleibt normalerweise unbeeinträchtigt.

Ursachen für Wortfindungsstörung

Es gibt unterschiedliche Ursachen für Sprachstörungen. Manche sind nicht beunruhigend, andere haben ernstere Gründe.

Relativ harmlose Ursachen für Wortfindungsstörungen
  • Chronischer Stress
  • Wechseljahre
  • Schlafstörungen
  • Einnahme von Medikamenten wie z.B. Schlaf- und Beruhigungsmittel
  • Alter – wenn die Gehirnleistung nachlässt, sind Sprachstörungen bis zu einem gewissen Grad normal

Krankhafte Ursachen für Wortfindungsstörungen

Bei dauerhaften Sprachstörungen, die durch eine Schädigung des Gehirns verursacht werden, spricht man von einer Aphasie. Typisch ist die amnestische Aphasie, bei der das Sprechvermögen weitgehend intakt ist, jedoch Wörter schwer zu finden sind. Mögliche Ursachen sind:

  • Schlaganfall
  • Demenz, z. B. Alzheimer
  • Wernicke-Enzephalopathie
  • Enzephalitis
  • Gehirnerschütterung oder Schädel-Hirn-Trauma, beispielsweise nach einem Unfall
  • Hirntumor
  • Chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE)

Wenn Wortfindungsschwierigkeiten sehr plötzlich auftreten, kann dies auf einen dringend zu behandelndem Zustand wie einen Schlaganfall hinweisen, während bei Demenz die Probleme eher schleichend beginnen.

Weitere krankhafte Ursachen können sein:

  • Migräne (mit Aura)
  • Psychische Erkrankungen wie Depressionen
  • Korsakow-Syndrom
  • Epilepsie
  • Alkoholismus
  • Brain Fog, beispielsweise bei Long Covid
  • Durchblutungsstörungen im Gehirn
  • Entwicklungsbedingte Sprachstörungen bei Kindern

Wortfindungsstörung: Wann braucht man ärztliche Hilfe?

Es ist ratsam, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, wenn Sprachstörungen…

  • Plötzlich auftreten
  • Nicht von allein verschwinden
  • Kommunikationsprobleme verursachen
  • Häufig auftreten
  • Nach einem Sturz oder einer anderen Kopfverletzung auftreten
  • Von weiteren Symptomen wie Lähmungserscheinungen begleitet werden

Wortfindungsstörung: Was kann man tun?

Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab und kann eine logopädische, neurologische und psychologische Therapie sowie medikamentöse Behandlung und Ergotherapie umfassen.

Was können Sie selbst tun?

Trainieren Sie Ihr Gehirn und Gedächtnis durch Lesen, Kreuzworträtsel oder Gespräche.

Entspannungstechniken – praktizieren sie regelmäßig z.B. progressive Muskelentspannung, Yoga oder Achtsamkeitsübungen.